Pervasive Computing: Die besten Computer sind jene die verschwinden!

Ein Vortrag für SchülerInnen im Rahmen der TEC-Initiative

Univ.-Prof. Dr. Alois Ferscha
Institut für Pervasive Computing, Johannes Kepler Universität Linz

Die heutige "Universalmaschine" Personal Computer, das heutige "Universal-medium" Internet erscheinen wie uninspirierte Technologie, gemessen an der Erwartungshaltung für "intelligente Systeme", und an den Anforderungen heutiger Lebensstilen. Pervasive Computing steht für Informationstechnologie, die man bei der Verwendung nicht als Computertechnologie empfindet oder wahrnimmt -- sie ist in Lebens- oder Arbeitsräume, Gebrauchsgegenstände, Werkzeuge, Möbel, Kleidung, etc. unsichtbar integriert, und schafft eine versteckte Hintergrundassistenz. Der "Computer" verschwindet -- er wird regelrecht in das Gewebe des Lebens "hineingewoben". An die Stelle des "Allzweckcomputers" treten vermehrt aufgabenspezifische, miniaturisierte bzw. kaum sichtbare, drahtlos miteinander kommunizierende eingebettete Computer. "Der Computer" ist nicht ein einzelnes Gerät, sondern die Summe aller vernetzten eingebetteten Systeme. Solche werden nicht mehr mit Maus und Tastatur "explizit" bedient, und haben in der Regel keine Bildschirme. Vielmehr werden technische Sensoren eingesetzt, mithilfe derer solche Systeme Situationen und Vorgänge beobachten, und entsprechend selbständig, ggf. unaufgefordert zu agieren. Zu den großen Herausforderungen zählen dabei die Fragen der sensorbasierten Situations-, Aktivitäts- und Aufmerksamkeitserkennung und -vorhersage mit mathematischen Methoden der Mustererkennung.

Im Vortrag werde ich beispielhaft Entwicklungen aus unseren Forschungsprojekten im Bereich Pervasive Computing präsentieren, insbesondere Forschungsprototypen mit Einsatzpotenzial. Dazu zählen SPECTACLES, ein multisensorisches, drahtlos internetverbundenes Mixed Reality-Brillensystem, Life-Belt, ein vibro-taktil wegweisendes Gurtsystem zur Evakuierungsunterstützung, PowerSaver, ein auf Beschleunigungssensoren basierendes Aktivitätserkennungssystem zur intelligenten Energieverbrauchssteuerung, und SmartCityLight, ein personenerkennendes, sich an Betrachterinteressen anpassendes Anzeigesystem.