Computer Science Colloquium
Joachim Biercamp, Michael Böttinger
Deutsches Klimarechenzentrum GmbH (DKRZ), Hamburg
Höchstleistungsrechnen, Datenhaltung und Visualisierung in der Klima und Erdsystemforschung
Tue 11.10.2005, 16:30, 60 minutesSR T 212
Abstract
Klima- und Erdsystemforschung ist heute auf komplexe Simulationsrechnungen mit numerischen Modellen angewiesen. Die Güte und Realitätsnähe der Simulationsergebnisse ist dabei wesentlich durch die zur Verfügung stehende Rechnerleistung limitiert. Viele Prozesse - auf unterschiedlichen Zeit und Größenskalen - beeinflussen das Klima. Um für Klimaszenarienrechnungen nur die wichtigsten Komponenten und Wechselwirkungen in räumlich und zeitlich ausreichender Genauigkeit zu simulieren, sind selbst besonders leistungsfähige heutige Rechnersysteme Monate bis Jahre ausgelastet. Bei diesen Simulationen fallen zudem enorme Datenmengen an, zu deren Beherrschung es aufwendiger Speicher- und Archivierungstechnologien bedarf. Die Analyse und Auswertung entwickelt sich angesichts des rasanten Datenwachstums zunehmend zu einer Herausforderung. Die Visualisierung der Simulationsdaten als Werkzeug leistet heute einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Ergebnisse und könnte zukünftig helfen, dieser Herausforderung zu begegnen. Das Deutsche Klimarechenzentrum (DKRZ) ist weltweit eines der wenigen fachspezifischen wissenschaftlichen Höchstleistungsrechenzentren. Als nationale deutsche Serviceeinrichtung hat es die Aufgabe erstklassige Erdsystem- und Klimaforschung durch den Betrieb modernster Höchstleistungsrechner, Datenserver und der damit verbundenen Dienste zu ermöglichen. Hierzu betreibt das DKRZ unter anderem einen NEC Vectorrechner und die derzeit weltgrößte relationale Datenbank im wissenschaftlichen Bereich sowie ein Grafik- und Videolabor. Der Vortrag stellt die Aufgaben und die Hard- und Softwareumgebung des DKRZ vor und beschreibt typische Simulationsanwendungen aus dem Bereich der Klimaforschung sowie und deren (visualisierte) ErgebnisseBio
Joachim Biercamp studierte in Mainz und Hamburg Mathematik und physikalische Ozeanographie und promovierte 1987 am Max-Planck-Institut für Meteorologie. Später ging er zum neu gegründeten DKRZ wo er heute die Abteilung für wissenschaftliches Rechnen, Benutzerunterstützung und Visualisierung leitet. Michael Böttinger erhielt 1988 sein Diplom von der Universität Hamburg im Fach Geophysik. Von 1988 bis 1990 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am MPI für Meteorologie im Bereich gekoppelte Atmosphäre-Ozean-Modelle. 1990 wechselte er an das Deutsche Klimarechenzentrum, wo er für die Bereiche Visualisierung, Multimedia und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist.Invited by o. Univ.-Prof. Dr. Jens Volkert
The Computer Science Colloquium is organized by the Department of Coputer Science at JKU, the Österreichische Gesellschaft für Informatik (ÖGI) and the Österreichische Computergesellschaft (OCG).