Computer Science Colloquium
Mag. Dr. Michael Sonntag
Johannes Kepler Universität Linz, Institut für Informationsverarbeitung und Mikroprozessortechnik (FIM)
Einzel-Agenten oder Multi-Agenten-Systeme? Strukturelle Überlegungen, Verbindung beider Ansätze und rechtliche Konsequenzen
Thu 24.11.2005, 16:15, 60 minutesHS 13
Abstract
Im Gebiet von intelligenten Agenten stellt sich immer wieder die Frage, ob ein einzelner Agent oder ein System von mehreren Agenten (Multi-Agenten-System; MAS) zur Lösung eines Problems geschaffen werden soll. Beides besitzt Vor- und Nachteile, wobei der Trend eher zu MAS geht. Hierbei besteht insbesondere die Schwierigkeit für Client-Systeme herauszufinden, welcher konkrete Agent zu kontaktieren ist. Eine Variante ist die Lösung über ein öffentliches Verzeichnis, in dem alle Agenten einzutragen sind. Eine andere Lösungsmöglichkeit wird in diesem Vortrag dargestellt, die Einführung eines Gateway-Agenten, welcher alle Anfragen entgegennimmt und diese dann intern weiterleitet. Damit können natürlich Performance-Probleme verbunden sein. Um diese zu lösen, kann das Konzept der Umleitung verwendet werden. Daher wird ein System skizziert, mit dem SOAP-Anfragen an Agenten zuerst an den Gateway-Agenten geschickt werden, darauffolgende Requests dann aber per Umleitung direkt an den konkreten Service-Agenten erfolgen. Die Implementierung des Systems wird kurz beschrieben und Ergebnisse von Tests zum Vergleich der Performance dargestellt. Abschließend wird noch kurz auf die Rechtspersönlichkeit von Agenten eingegangen: Handelt es sich dabei um selbständige Entitäten oder bloße Werkzeuge ihrer Besitzer (oder etwa Programmierer)? Was das neue Verbandsverantwortlichkeitsgesetz (=Unternehmens-Strafrecht) mit dieser Frage zu tun hat, wird ebenfalls kurz erörtert.Bio
Michael Sonntag wurde 1973 geboren. Er studierte in Linz an der Johannes Kepler Universität Informatik (Dipl.-Ing. Dr.) und Rechtswissenschaften (Mag.). Derzeit ist er Assistent am Institut für Informationsverarbeitung und Mikroprozessortechnik der Universität Linz, wo er seit 1998 in verschiedenen Rechtsformen angestellt ist (inkl. vom FWF, der Österreichischen Nationalbank, dem Land Oberösterreich und der Universität geförderte Forschungsprojekte). Seine Forschungsinteressen bewegen sich im Bereich Intelligente Agenten, Metadaten, E-Learning, Datenschutz und E-Commerce Recht. Er hält regelmäßig Lehrveranstaltungen an der Universität ETLE in Budapest (Ungarn) und hielt Kurse in England (University of Reading) und Polen (Universität Wroclaw). Mehrere Lehrveranstaltungen über XML, Java Programmierung und Betriebssysteme wurden an der FH Vorarlberg in Dornbirn im Rahmen des Lehrgangs universitären CharactersInvited by o. Univ.-Prof. Dr. Jörg R. Mühlbacher
The Computer Science Colloquium is organized by the Department of Coputer Science at JKU, the Österreichische Gesellschaft für Informatik (ÖGI) and the Österreichische Computergesellschaft (OCG).